Welche Begriffe fallen dir spontan zum Thema „Blindheit“ ein?

Welche Begriffe fallen dir spontan zum Thema „Blindheit“ ein?

Dies hatte ich vor einigen Tagen bei Facebook gefragt. 2011 wurde diese Frage bereits einmal von Heiko Kunert gestellt. Es geht mir um die Asoziationen sehender Menschen zu Blindheit und blinden Menschen im allgemeinen. Bitte vor dem weiterlesen erst kurz darüber nachdenken und die Worte vielleicht sogar schon mal notieren. Antworten sind möglich als Kommentar direkt hier, unter diesem FB-Post oder bei Twitter an @de_Per. Danke! :-)

Ich arbeite an einen Text, in dem es darum geht, was Sehende Menschen fühlen oder denken, wenn es um Blindheit geht oder sie einen blinden Menschen treffen. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Wir Menschen beschönigen unangenehme Wahrheiten gerne und möchten meist auch offen und klug wirken. Ungeschminkte Antworten wären in diesem Fall aber besser, auch wenn es vielleicht schwer fällt. .

Zugehörige Seiten:
Du und die Sehenden: Sammlung passender #Dubistblind-Sätze.
Was Sehende über Blindheit denken: Ergebnisse einer Studie aus den USA, ergänzt mit meiner eigenen Meinung.

Wortwolke

Von den bislang insgesamt 26 Antworten habe ich fast alle Begriffe zu einer Art Wortwolke „verdichtet“. Das Resultat liest sich zuerst beklemmend, wird dann neutral und schließlich positiv, vielleicht sogar zu positiv. . Manche haben bei der Beantwortung vielleicht an Menschen gedacht, die sie kennen, andere stellten sich vielleicht vor, wie es wohl ist, blind zu sein oder selber blind zu werden. Wenn mehrere Leute den gleichen Begriff genannt haben, habe ich ihn auch entsprechend oft benutzt. Ich habe alle Worte zusammengeführt und in eine eigene Reihenfolge gebracht. Dabei habe ich mir die „künstlerische Freiheit“ genommen, einiges völlig unpassendes wegzulassen und zwei bis drei Aussagen sprachlich anzugleichen. Die Überschrift spiegelt die meistgenannten Asoziationen wider. Hier ist das Ergebnis:

Mit Stock und Hund gegen die Angst vor der Dunkelheit

Dunkelheit, Dunkelheit, Dunkelheit, Angst, Angst, Angst,
Dunkelheit, Dunkelheit, Dunkelheit. Einschränkung, Einschränkung, Abhängigkeit.
Hilflos, zerbrechlich, orientierungslos, eingeschränkt, abhängig.
Unsicherheit. Beklemmung. Hilfe. Mitgefühl. Bevormundung. Einsamkeit.
Manchmal wütend auf die eigene Blindheit. Dunkel. Mit Blindheit geschlagen.

Blindenhund, Blindenhund, Blindenhund, Blindenhund. Begleithund, Hund, Hund, Hund, Hund.
Langstock, Stock, Stock, Stock, Stock.
Blindenschrift, Blindenschrift, Blindenschrift, Brailleschrift, Braille, Braille.
Orientierung. Räumliches Denken. Geräusche machen beim vorbeigehen. Klackende Ampel. Blinde Kuh spielen. Dialog im Dunkeln, Dialog im Dunkeln, Café dunkel.
Physiotherapeuten, Hörfilme, erschwertes Leben als Kind, gute moderne Unterstützungsmöglichkeiten, NORMAL (mit anderen Sinnen auf andere Art und Weise zum Ziel kommen).
Barrierefreiheit, Barrierefreiheit, Barrierefreiheit. Brille, Brille, Blindenzeichen.

Feingefühl, Feingefühl, Sensibilität.
Sehen, sehen, Nichts sehen, „energetisch sehen“.
Fühlen, fühlen, Hände. Hören, hören. Sensibel, sensibel.
Sinne, bessere Sinne, Supergehör, scharfgestelltes Hören.
Besonders wahrnehmungsfähig, gutes Gespür für Gefühle. Kommunikativ, kommunikativ.
Langsamer. Kopfkino. Einfühlsamkeit. Fantasie. Respekt, Respekt, Bewunderung.
Stark, einfallsreich, freundlich, offen, frei, intensiv, interessiert, intelligent, vertrauensvoll, Lebenskünstler, liebenswert.
Horizont erweitern, Abenteuer, geschmeidig bleiben, blaue Flecken, Mut, Mary Ingalls.

3 Kommentare zu „Welche Begriffe fallen dir spontan zum Thema „Blindheit“ ein?“

    1. Manche Antworten waren eher Erklärungen, eine andere von einem Freund von mir völlig unpassend. Ansonsten habe ich alles Material verwendet, dass ich gefunden habe. Vielleicht zwei bis drei mal habe ich aus einem Substantiv ein Adjektiv gemacht und umgekehrt, weil es dann schöner passte. Ansonsten kannst du gerne selber im verlinkten Post von Heiko und in meinen öffentlichen FB-Post die verschiedenen Antworten nach Personen geordnet nachgucken.

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  1. Vermutlich hat mich die erste bewusste Begegnung mit einem Mann und seinem Langstock als Kind (zwischen 5 und 7 Jahren) so sehr phasziniert, dass ich das verstärkte Erleben der Umgebung beeindruckend fand. Als Sehende und Hörende prasseln so viele Eindrücke auf mich ein und ich will immer mehrere Sachen gleichzeitig erledigen (reden, laufen und ins Smartphone tippen), so dass ich mich teilweise nicht auf meinen Gesprächspartner konzentriere. Auch wegen meiner love language finde ich das Beschreiben der Umgebung und die Berührung zwischen den Sehenden und Blinden angenehm.

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