Diese Website dient mir als Möglichkeit, kreativ sein zu können. Irgendwo zwischen Selbsthilfe und Selbstdarstellung, Engagement und Forschung, Pragmatismus und Idealismus, Empowerment und Accessibility, Privatprojekt und Community, Kassel und der Welt.
Wer mich nicht näher kennt, sieht in mir oft nur einen „Blinden“, nicht aber den Menschen oder Mann. Um das zu ändern, habe ich aufgeschrieben, wer ich auch noch bin, was ich mag, was ich gerne mache und was ich gerne noch mal machen würde:
Versuch einer Selbstbeschreibung — Per Busch
Mehr Berührung = weniger Einsankeitsgefühle
Warum tut Körperkontakt gut? An was denken Menschen bei den Begriffen Berührung und Kuscheln? Welche Vorurteile und Hemmschwellen gibt es und wie kann man diese abbauen? Wie müsste man Berührungsangebote wie Kuschel-Partys und -Gruppen gestalten, um sie für mehr Menschen barrierefrei zugänglich zu machen? Könnte professionelle Kuschel-Therapie ein geeignetes Arbeitsgebiet für Menschen mit Behinderungen sein?
Mit solchen Fragen beschäftige ich mich seit September 2025 in einem neuen Projekt:
Berührung tut gut! 🫂
Meine anderen Projekte seit 2006
Ich engagiere mich schon länger für den Abbau von digitalen Barrieren und für Möglichkeiten, behinderungsbedingte Probleme selbstständig lösen zu können. Zu meinen Interessen gehören neben Fernassistenz und künstlicher Intelligenz auch Themen wie blind bedienbare Smartphones & Apps, satellitenbasierte Navigation für sehbeeinträchtigte Fußgänger, barrierefrei zugängliche Natur, der Habichtswald in Kassel, taktile Karten aus dem 3D-Drucker und ein freiwilligenbasierter Rikscha-Ausflugsservice für ältere Menschen. Angefangen hat alles mit der phantastischen Online-Welt Avalon.mud.de, meiner Mitarbeit bei Wikipedia, einem offenen Brief an Google und einigen Artikeln, die ich für den Heise-Verlag schrieb.
Übersicht meiner 12 Projekte seit 2006
Probleme lösen, Barrieren überwinden, Ziele erreichen.
Selbsthilfe und Humor
Warum sind Behindertenthemen nicht sexy? Wie kann man das ändern? Warum ist Humor wichtig? Wie kann man mit künstlicher Intelligenz Bilder produzieren? Was sind typische Vorurteile gegenüber behinderten Menschen? Warum muss Selbsthilfe auch mal frech sein? Was könnte dagegen sprechen?
Antworten von mir und einer KI gibt’s hier
Das Fernassistenz-Projekt
2015 erfuhr ich zum ersten Mal von Fernassistenz. Seitdem las ich immer wieder, was blinde und sehbehinderte Menschen in englischsprachigen Ländern mit dem professionellen Service von AIRA plötzlich alles machen konnten und wie begeistert die davon waren. Ich fand, so etwas sollte es auch in Deutschland geben.
Aus diesem Grund startete ich 2022 das Fernassistenz-Projekt. Meine Texte auf dubistblind.de bzw. Fernassistenz.de sind die weltweit umfassenste Darstellung dieses Themas im Web und sollen andere motivieren, sich ebenfalls mit diesem neuartigen Lösungsansatz zu beschäftigen. Momentan bin ich in Deutschland noch der einzige Experte für Fernassistenz. Das möchte ich ändern!
2023 schaffte ich es mit dem Thema auf die Longlist beim Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr
und 2024 unter die Top Ten beim Bundesteilhabepreis des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales,
brachte Vorschläge in ein Beteiligungsverfahren des Bundesgesundheitsministeriums ein,
verhalf einem Sozialunternehmen zu 650.000 Euro Förderung durch die Aktion Mensch Stiftung
und gewann bei einem Smart City Crowdfunding-Wettbewerb.
Mehr Infos und Bilder gibts auch in diesem ausführlichen Artikel auf Kassel.de) und auf meinem Linkedin-Profil.
Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, verantwortliche Organisationen und Institutionen über die Möglichkeiten professioneller Fernassistenz für die Selbstbestimmung und Lebensqualität der über 500.000 blinden und sehbehinderten und der vielen digital überforderten älteren Menschen hierzulande zu informieren. Wer hilft mit?
Fernassistenz — Für mehr Selbstständigkeit, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung!
Blind im Wald
Nachdem ich 1993 erblindet war, war mein größter Traum, mich wieder alleine und unabhängig in der Natur bewegen zu können. 2011 wurde dieser Traum dank GPS und blind bedienbaren Smartphones dann wahr. Das hat meine Lebensqualität enorm verbessert! Warum ich den Wald liebe, wie ich dort stundenlang alleine blind wandern kann, was ich dabei erlebe, welche Herausforderungen es gibt und was mich dort besonders interessiert: Blind im Wald
Von 2020 bis 2021 setzte ich mich mittels einer Petition an den Hessischen Landtag erfolgreich für den Erhalt der taktilen Orientierungshilfe auf Deutschlands ältestem Blinden-Waldwanderpfad im Kasseler Habichtswald ein. Mit meinen Argumenten konnte ich zuerst Experten und Juristen und schließlich auch Politiker*innen und das Hessische Umweltministerium überzeugen. Ein Stück Inklusionsgeschichte konnte bewahrt werden. Viele Menschen wurden für das Thema der Barrierefreiheit in Wald und Natur sensibilisiert. Mehr dazu in diesem Interview für die Kobinet-Nachrichten.
Für dieses und meine anderen Waldprojekte wie das Rikscha-Projekt, das Waldgeschichten-Projekt und die Harleswald-Website erhielt ich im September 2021 einen Preis von der Initiative „Offen für Vielfalt, geschlossen gegen Ausgrenzung“.
Denn wer in den Wald will, sollte es auch tun können!🌳🌞🌲
Du bist blind, wenn…
Über den Hashtag #dubistblind — Lustiges und Typisches, Ironisches und Informatives, Problematisches und Unerwartetes.
Ich lese im Web immer wieder Beiträge von blinden Menschen, die ihre Erfahrungen mit wenigen Worten witzig auf den Punkt bringen. Ich finde es faszinierend und hilfreich zu wissen, dass andere überall auf der Welt Ähnliches erleben und oft über die gleichen Dinge lachen oder von ihnen genervt sind und dass, obwohl wir ansonsten doch alle sehr unterschiedlich sind. Ich habe versucht, diese typischen Begleiterscheinungen der Blindheit verallgemeinert und zugespitzt in einzelnen Sätzen zu verdichten.
Über Vorteile, Sehende, Typisches, Anekdoten, Blindenführhunde und Partnerschaftstauglichkeit, ergänzt mit Zitaten und amüsanten Tweets blinder Twitterautoren, Blindenwitzen, englischsprachigen Blind Jokes und Bildbeschreibungen behinderter Cartoons.
„Meine Blindheit macht mich nicht traurig, Sehende manchmal schon“
Während der Entstehung von dubistblind.de fiel mir neben dieser Doppeldeutigkeit auf, dass viele typische Probleme blinder Menschen sozialer Art sind und vielleicht auch mit der evolutionär entstandenen und einst sinnvollen Angst vor Dunkelheit zusammenhängen. Jeder Mensch kennt das Gefühl zwischen Beklemmung und Angst, wenn man im Dunklen plötzlich nichts mehr sieht. In unfreiwilliger Dunkelheit fühlen sich Sehende oft unbehaglich, unwohl, angespannt, nervös, mulmig, orientierungslos, unsicher, wehrlos, hilflos, abhängig, ausgeliefert, gefangen, eingesperrt, isoliert, alleine, machtlos, passiv, ohnmächtig, eingeschüchtert, nicht gut.
Beeinflußen unbewusste Angsterinnerungen, wie sehende Menschen sich das Leben blinder Menschen vorstellen? Was sind Urängste? Warum gibt es sie? Welche Ängste haben Tier und Mensch gemeinsam? Welche Ängste kennt schon jedes Kind? Welche realen Gefahren gibt es im Dunkeln? Wie gehen sehende Menschen mit ihrer Dunkelangst um? Welche Bewältigungsstrategien haben sie? Was unterscheidet Blindheit von anderen Behinderungen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Berührungsängsten gegenüber blinden Menschen und der allen Menschen bekannten Angst im Dunkeln? Mit diesen und ähnlichen Fragen möchte ich mich künftig intensiver in meinem Blog beschäftigen. Erste Erläuterungen meiner Thesen finden sich auch in diesen englischsprachigen Tweets.
In einer repräsentativen Umfrage von 2016 gaben 80% sehender Menschen an, Mitleid mit Blinden zu haben. 74% glaubten nicht, dass sie noch glücklich sein könnten, wenn sie blind wären. 53% fühlen sich in der Nähe blinder Menschen unbehaglich. 46% konnten sich kein schlimmeres Schicksal vorstellen, als blind zu sein.
Ich mag die 54%, die sich Schlimmeres als Blindheit vorstellen können. Ich mag Menschen, die mir auf Augenhöhe ohne übertriebene Unsicherheit, Ängste und Fürsorge begegnen. Ich habe meist kein Problem damit, nichts zu sehen. Aber oft damit, wie ich gesehen werde.
Unwissenheit, Unsicherheit, fehlende Erfahrung und Mitgefühl mit blinden Menschen sind unvermeidbar und ganz normal. Offen gezeigtes Mitleid, übergriffige Fürsorge und Bevormundung müssen aber wirklich nicht sein.
Fazit: Es tröstet mich, dass andere Blinde überall auf der Welt täglich das Gleiche erleben und dass das gefühlsgesteuerte Verhalten vieler sehender Mitmenschen uns gegenüber anscheinend ganz normal ist. Man kann dieses Verhalten leider kaum ändern, aber wenigstens versuchen, es irgendwie zu verstehen. Dann verletzt es einen nicht mehr so leicht und ist weniger deprimierend.
Warum kommen Blinde nicht in die Hölle?
Weil der Teufel Angst hat, dass sie ihm auf den Schwanz treten.😎
Oder mit anderen Worten: Sogar der Teufel hat Vorurteile und Berührungsängste. Ob er wohl auch Angst im Dunkeln hat?😨
Ich habe die Studie zu der repräsentativen Umfrage übersetzt, stark bearbeitet zusammengefasst und mit einigen Links ergänzt. Wer sich traut, findet sie hier.
Beschreibung des Banners von dubistblind.de
Weil die armen Sehenden auch immer noch was zum Angucken brauchen, haben nette Menschen mir geholfen, meine Idee eines Logos für das Banner sichtbar zu machen. Links sieht man 3 schwarze, im Dreieck angeordnete Smileys auf gelbem Grund, die wie die 3 schwarzen Punkte des klassischen Blindenzeichens wirken sollen. Diese sehr einfachen Smileys zeigen die Emotionen Freude, Traurigkeit und Überraschung, die zu den Inhalten von #Dubistblind passen.
:) :( :O
Der gelbe Hintergrund läuft von links nach rechts in Balken aus, die immer heller werden und in ein Weiß übergehen. Auf der rechten Seite befindet sich eine farbige Vektorgrafik, die einen lächelnden Mann mit Blindenführhund zeigt. Dahinter wurde mit weichen Pinselstrichen ein himmelblauer Hintergrund platziert. Das Ganze soll einen positiven Eindruck machen und optimistisch und gutgelaunt wirken.