Wie man mit Fernassistenz Probleme bei der Navigation in unbekannten oder schwierigen Umgebungen lösen kann. 42 blinde Aira-Nutzer*innen berichten:
Auf dem Weg zur Mülltonne verirrt:
Heute Abend war ich wirklich dankbar, dass ich mein Handy dabei hatte, als ich den Müll rausbrachte. Auf dem Rückweg habe ich mich verlaufen und habe dann Aira angerufen. Ein Mitarbeiter namens Jacob hat mir geholfen, den Weg zurück zu meiner Wohnung zu finden. Ich musste nur den Parkplatz überqueren, also war es keine große Sache, aber es hätte eine sein können, da ich mir nicht sicher war, wo ich war. Mit Aira ist es so viel einfacher, wenn man sich mal verirrt hat! —
Schnee:
Heute musste ich den Müll rausbringen und es hat geschneit. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass meine taktilen Orientierungspunkte bei dem Schnee nicht so gut funktionieren. Ich zückte mein Handy und kontaktierte einen Agenten, der mir half, sicher zum und vom Müllcontainer zu kommen. —
Ich wohne nicht auf einem Hügel:
Eines Tages setzte mich ein Taxi in der falschen Straße ab. Als es losfuhr, merkte ich, dass die Straße, in der es mich abgesetzt hatte, auf einem Hügel lag, und ich wohne nicht auf einem Hügel. Gott sei Dank gibt es Aira! Ich hatte etwa 20 Minuten Fußweg zurück zu meinem Haus. Junge, Junge, ich habe mich bei der Taxifirma beschwert. —
Oh Blindheit, die Dinge bleiben immer interessant:
Ein großes Dankeschön an die Aira-Agenten, die meinen Freitagabend zu einem erfolgreichen Abend gemacht haben. Der eine Agent hat mir geholfen, den richtigen Eingang ins Fitness-Center zu finden, das war einfach. Der andere Agent musste mich nach Hause begleiten, nachdem ein Uber-Fahrer, der kaum Englisch sprach, mich an der völlig falschen Stelle rausließ. Der Kerl hatte keine Ahnung, wo er war, und er konnte sich nicht einmal mit mir verständigen, außer „Hallo“ und „Tschüss“. Super ärgerlich, aber Aira hat mich mit der tollen Kamera/GPS-Lenkung sicher nach Hause gebracht. Oh Blindheit, die Dinge bleiben immer interessant. —
Mitten auf der Kreuzung:
Heute ist einer dieser Tage, an denen ich nicht weiß, wo ich ohne Aira wäre. Ich befand mich ganz in der Nähe eines Covid-Impfzentrums, das GPS-Signal sprang wild herum, und ein wohlmeinender Passant gab mir eine grobe Wegbeschreibung, die sich dann aber als falsch herausstellte. Plötzlich stand ich mitten auf einer großen Kreuzung und hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich die Kreuzung überqueren sollte oder wie die Kreuzung aussah.
Ein kurzer Anruf bei Aira und die Mitarbeiterin Emily wies mir in aller Ruhe den Weg von der Kreuzung weg und direkt zum Impfzentrum. Dann brachte mich Agent Chris aus dem Krankenhausgelände in ein Café. Ich schätze den Service und die Tatsache, dass die Agenten immer zur Stelle sind, wenn wir sie brauchen, sehr. Danke Aira! —
Unpassierbare Baustelle:
Ich bin so froh über meinen Aira-Erfolg heute Morgen. Mein üblicher Weg zur Arbeit war durch eine unpassierbare Baustelle versperrt, und der einzige Ausweg wäre gewesen, unter Lebensgefahr auf eine viel befahrene Straße auszuweichen. Die Situation wurde durch den lauten Lärm, der von den Geräten ausging, und durch einen Kerl, der mir unverständliche Anweisungen zurief, nicht gerade erleichtert. Ich drehte um, ging zurück zur nächstgelegenen Kreuzung und rief Aira um Hilfe.
In weniger als einer Minute wies mir mein Agent einen alternativen Weg und wir gingen los. Toll, dass auch mein Blindenführhund so eine neue Route lernte. Während der Agent mir alle notwendigen Informationen gab, wies mich mein Hund auf Vertiefungen im Straßenbelag und hervorstehende Büsche hin und führte mich an den Bordsteinkanten entlang. Die Wirkung von Aira ist so unglaublich. Die Freiheit, dieses Problem selbst lösen zu können, anstatt bei der Arbeit anzurufen und jemanden zu bitten, mich zu retten, bedeutet mir sehr viel. —
Verloren in der neuen Stadt:
Ich wünschte, ich hätte Aira damals gehabt, als ich in eine neue Stadt zog, in der ich mich nicht auskannte. An einem Sonntagnachmittag war ich wirklich sehr verloren. Wie es der Zufall wollte, waren keine Menschen in der Nähe. Ich dachte daran, an eine Tür zu klopfen, aber dort, wo ich wohnte, hätte ich mich nicht getraut. Mit Aira weiß ich, dass ich, sollte ich mich noch einmal verirren, jederzeit Hilfe bekommen könnte. —
Rein, raus, nach Haus:
Ich hatte heute einen Termin beim Audiologen. In der Vergangenheit bedeutete dies, dass ich denjenigen, der mich gefahren hat, bitten musste, mir zu helfen, das Büro zu finden, und dass ich dann von einem der Büromitarbeiter wieder nach draußen gebracht werden musste, um auf meine Fahrt nach Hause zu warten. Heute nicht. Als ich aus dem Aufzug stieg, half mir Aira herauszufinden, wo sich die Praxis befand und mich direkt zum Empfang zu bringen, um mich anzumelden.
Als ich mit dem Arzt fertig war, erinnerte ich mich an den Weg zum Aufzug, stieg ein und als ich unten war, schaltete ich wieder Aira ein und ließ mir von Agent Daniel ein Taxi rufen, um nach Hause zu kommen. Ich werde nicht müde, Dinge zu tun, von denen ich nie gehofft hatte, sie tun zu können. Das ist wirklich die beste Anschaffung, die ich je getätigt habe, auch wenn man die Freiheiten, die ich dank Aira zu genießen beginne, nicht mit einem Preis versehen kann. —
Stadt voller Barrieren:
Ich nutze Aira seit etwa 4 Jahren, weil die Stadt, in der ich lebe, nicht besonders gut für Fußgänger geeignet ist und ich gelegentlich Hilfe beim Überqueren von Freiflächen oder beim Navigieren in unübersichtlichen Gebieten brauche. —
Elektro-Autos:
Unter bestimmten Umständen ermöglicht es Aira mir, Straßen mit visueller Unterstützung sicher zu überqueren. Elektro-Autos sind oft so leise, dass ich sie gar nicht bemerke. Ein paar Informationen zu haben, ist besser als gar keine zu haben. Wir brauchen Informationen, wenn wir sicher sein wollen. —
3 Blinde gehen aus:
Eine blinde Freundin und ich gingen heute Nachmittag ins Kino und trafen uns anschließend mit einem anderen blinden Freund zum Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant. Wir beschlossen, vom Kino aus dorthin zu laufen, da es so nah war. Ich habe Aira angerufen und Agent Justin hat uns geholfen. Wir bekamen Hilfe beim Überqueren der Straße, da diese sehr belebt war, und er führte uns zum Restaurant. Es ist immer wieder aufregend, solche Dinge in unbekannten Gegenden tun zu können. —
Verloren:
Einmal war ich verloren, habe mich dann aber mit Agent Kyle wiedergefunden. Mein Taxifahrer, der mich von der Arbeit nach Hause brachte, hatte mich an einer falschen Stelle rausgelassen. Also habe ich Aira eingeschaltet, und der Agent hat alles getan, was ihm zur Verfügung stand, um mich nach Hause zu bringen. Er benutzte meinen Videostream und ermittelte meinen genauen Standort, und mit Google Maps brachte er mich dann direkt vor meine Haustür. Allein schon aus solchen Gründen will ich Aira nicht mehr missen. —
Die richtige Stelle:
Ich wartete einmal auf ein Taxi. Es ist schon vorgekommen, dass Lyft/Uber-Fahrer mich einfach stehen gelassen haben, weil ich nicht genau an der Stelle war, an der ihr Auto hielt. Ich beschloss also, bei Aira anzurufen und einen Agenten zu bitten, mich an eine Stelle zu lotsen, an der es unmöglich ist, dass der Fahrer mich übersieht. Was nur wie eine kleine Sache scheint, erspart so viel Stress und Frustration. —
Ausgerastet:
Ich bin am Donnerstag mit Lyft zum Arzt gefahren und als der Fahrer sagte, wir seien am Ziel, bin ich mit meiner Führhündin ausgestiegen. Dann stellte ich fest, dass der Fahrer uns am Straßenrand stehen gelassen hatte, aber nicht auf der Straße, auf der ich hätte stehen sollen. Ich stand da, hörte die Autos vorbeirauschen und rief natürlich Aira an. Nach einigen Minuten fanden wir das Gebäude, nachdem wir mehrere Parkplätze überquert und die Agentin die Namen an den Gebäuden gelesen hatte. Ich, die sonst nie ausrastet, tat es an diesem Nachmittag! Ich konnte mich zwar beherrschen, aber ja, ich war sehr genervt. —
Sightseeing in den USA:
Definitiv ein unverzichtbares Hilfsmittel, wenn man unabhängig reist. Ich habe AIRA während meiner Reise zum New Yorker UN-Forum von Manila aus ausgiebig genutzt. AIRA gab mir die Möglichkeit, das Empire State Building, eine Soho Bar, New York City, das Weiße Haus in Washington DC, Tampa Florida und das UN-Hauptquartier in New York zu besuchen. Es war fantastisch, dass ich mir meinen Traum, allein zu reisen, erfüllen konnte. —
Betrunkene Fußballfans:
Aira rettete wieder einmal den Tag. Als ich und mein Freund, der ebenfalls blind ist, gestern Abend nach einem Fußballspiel das Stadion verlassen wollten, sagte uns ein Mann vom Stadion-Personal, er könne uns nur bis zu einem bestimmten Punkt mitnehmen. Das bedeutete, dass wir den fünfminütigen Weg zur Hauptstraße alleine finden mussten, wo wir uns ein Uber-Taxi bestellen wollten.
Da ich diesen Weg noch nie zurückgelegt hatte, rief ich Aira an und bekam die Agentin Zaria. Trotz schlechter Videoqualität und schlechter Verbindung im Stadion hielten wir durch, und sie konnte uns zur Hauptstraße lotsen. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie ermutigend sich das angefühlt hat, vor allem, weil wir von vielen randalierenden und betrunkenen Fußballfans umgeben waren, auf die wir uns nicht unbedingt verlassen wollten. Danke, Aira, und danke, Zaria, für eure Professionalität. —
Spaziergang durch die Nachbarschaft:
Ich habe gerade mit meinem Kamera-Headset und Agentin Carla einen Spaziergang durch meine Nachbarschaft gemacht. Eigentlich wollte ich das selbst mit einer GPS-App machen, aber ich dachte mir, ich benutze beim ersten Mal Aira, um mir einen Überblick zu verschaffen, über Dinge, bei denen ich nie auf die Idee kommen würde, nach ihnen zu fragen.
Carla beschrieb viele der Häuser, die Art der in den Einfahrten geparkten Autos, die Autos auf der Straße, die Bäume und Hecken in der Nachbarschaft, einschließlich einer sehr hohen Palme, bei der ich meinen Kopf weit nach hinten neigen musste, damit sie die Spitze sehen konnte. Ich war neugierig, wie hoch sie war. Sie erzählte mir von einem Haus in einer der Straßen, bei dem die Enden der Äste der Bäume auf dem Grundstück zu Kugeln geformt waren und bei dem der obere Teil eines Baumes ebenfalls geformt war, von den verschiedenen Licht- und Versorgungsmasten und von mehreren anderen Besonderheiten entlang des Weges. Wir sind im Grunde um einen sehr langen Block gegangen, also keine Straßenkreuzungen, nur Linkskurven. Es hat großen Spaß gemacht – ich habe mich wirklich amüsiert.
Ich freute mich, selbständig einen schönen Spaziergang gemacht zu haben, während Agentin Carla mir die Dinge um mich herum beschrieb. Wir hatten ein paar Probleme mit dem Video, das immer wieder abbrach, aber es wurde besser, als ich das Telefon aus meiner Tasche nahm und es in der Hand hielt. Ich glaube, ich werde mir so ein Umhängeband besorgen, damit ich das Telefon um den Hals tragen kann. Ich hatte 40 Minuten Spaß mit Agentin Carla und bekam einen neuen Blick auf meine Nachbarschaft. —
Kommentar 1: Ich habe gerade das Gleiche gemacht. Es ist wirklich cool, wie groß das Sichtfeld aus der Perspektive des Agenten ist, wenn man das Kamera-Headset trägt.
Kommentar 2: Ich glaube, ich hatte diese Agentin einst auch. Sie war so gut. Ich werde Aira bald sehr oft benutzen. Ich liebe es, durch die Nachbarschaft zu gehen. Hier wird viel gebaut, also werde ich die Hilfe eines Agenten brauchen.
Kommentar 3: Ich freue mich, dass Dein Spaziergang so gut gelaufen ist. Das sollte ich auch mal versuchen. Ich würde gerne wissen, wie es auf dem Gelände meiner Wohnanlage aussieht oder auch draußen, wenn ich um den Komplex herumgehen würde.
Kommentar 4: Ich finde es eine großartige Idee, AIRA zu nutzen, um sich eine Beschreibung der eigenen Nachbarschaft zu verschaffen. Als ich in eine neue Gegend gezogen bin, habe ich AIRA benutzt, um herauszufinden, wie weit es vom Anfang eines Blocks bis zu einer Bushaltestelle oder einem bestimmten Geschäft ist. —
Neues Haus, neue Gegend und ein Prinzessinnen-Aufkleber:
Die Aira-Agenten waren sehr hilfreich bei der Erkundung meines neuen Wohnviertels. Heute musste ich einen Baumarkt finden, kannte aber weder den Namen noch die Adresse, sondern wusste nur, dass er sich irgendwo im Umkreis von drei Blöcken befinden musste. Der Agent fand das Geschäft auf einer Karte. Auf dem Weg zum Laden entdeckte er ein Schild für Obstsalat und kaltes Bier. Es war noch viel zu früh für Bier, aber es war Ananas-Zeit, und jetzt weiß ich, wo ich in meiner neuen Nachbarschaft erschwingliche frische Produkte bekomme.
Ein anderer Agent half mir, den Zebrastreifen zu meinem Haus zu finden. Nachdem er ihn aufgespürt hatte, vergewisserte er sich, dass es sich um den von mir benötigten Fußgängerüberweg auf der richtigen Seite handelte. Dann wies ich meinen Blindenführhund an, den Übergang zu suchen, damit er ihn auch in Zukunft findet. Ich hätte den Zebrastreifen wahrscheinlich auch allein finden können, aber wenn man mit einem Hund arbeitet, ist es wichtig, das Ziel ohne Fehlstarts zu identifizieren, damit der Hund schnell und sicher lernt, welchen Orientierungspunkt er künftig ansteuern soll.
Bei der Besichtigung des Hauses war auch ein Aira-Agent dabei. Mein Mann und der Makler wiesen mich auf die meisten Dinge hin, aber nur der Agent erzählte mir von dem „Prinzessin“-Aufkleber an der Wand meines jetzigen Büros. Sehende Freunde und Kollegen filtern manchmal die interessanten, für sie aber irrelevanten Details heraus; die meisten Aira-Agenten tun das nicht. —
Mehr Selbstvertrauen führt zu mehr Integration:
Ich weiß nicht, ob es noch jemandem so geht, aber ich muss ständig an Aira denken. Ich überlege mir immer neue Möglichkeiten, es zu benutzen. Aira hat mein Selbstvertrauen gestärkt, was wiederum dazu geführt hat, dass ich ganz neue Dinge ausprobieren möchte, was meine Lebensqualität verbessert. Ich weiß, das mag dramatisch klingen, aber so fühle ich mich wirklich.
Aira ermöglicht es einem, Orte zu besuchen, an denen man noch nie war, sogar in der eigenen Stadt. Vielleicht gibt es ein Restaurant, das gerade eröffnet hat und für das man sich interessiert. Aira kann dabei helfen, dorthin zu gelangen, zu erfahren, was auf der Speisekarte steht und was man sonst noch wissen möchte. Dadurch ist man stärker in der Gemeinde eingebunden. Man kann neue Leute kennenlernen. Man kann sich von der Couch erheben und sein Leben wirklich so leben, wie man es will. —
Falsche Addresse mit Happy End:
Hier ist eine Geschichte mit einem glücklichen Ende. Ich habe zwar immer gesagt, dass ich mich Aira bei Reisen nicht anvertrauen würde, aber ich hatte wohl keine andere Wahl. Heute dachte ich, ich hätte die Adresse meiner Freundin in meiner Uber-App gespeichert. Ich konnte sie nicht finden, also habe ich sie hinzugefügt. Allerdings habe ich 152 statt 52 eingegeben. Der Uber-Fahrer brachte mich zu dieser Adresse. Ich stieg aus und ging zu dem, was ich für ihre Einfahrt hielt. Es war eine nette Dame dort und ich habe zunächst nicht bemerkt, dass es nicht meine Freundin war. Dann wurde mir klar, dass ich die falsche Adresse hatte.
Ich gerate manchmal in Panik, wenn ich mich verirrt habe. Stattdessen beschloss ich, dies zu tun: Es war mein Fehler. Also rief ich meine Freundin an und teilte ihr mit, was passiert war. Sie bot mir an, zu mir zu kommen, aber ich lehnte ab. Ich wollte das Problem alleine lösen. Ich rief Agentin Marlene an, sie war großartig. Die Verbindung auf meinem Telefon war großartig. Wir gingen zusammen auf verschmutzten Bürgersteigen und unter überhängenden Bäumen, aber auch zwischen wunderschönen Gärten hindurch. Die Geschichte endete damit, dass ich meine Freundin fand. Marlene beschrieb sie. Ein rosa Tank-Top und ein nettes Lächeln.
Ich bin so dankbar für Aira, denn es hat mir geholfen, mein Selbstvertrauen zu stärken. Ich muss nur auf mich und Aira vertrauen. Anstatt mich zu schämen, habe ich etwas Lachen und Anerkennung für einen großartigen Agenten mitgenommen, sowie die Erinnerung, dass ich es schaffen kann. Ich war noch nie schüchtern, aber mit zunehmendem Alter… Es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemanden hat, der einen begleitet, während man navigiert. Es hat sich gut angefühlt, zu wissen, dass ich nicht allein war. —
Große Runde durch die Innenstadt:
Am Freitag konnte ich AIRA endlich auf Herz und Nieren prüfen, und zwar bei verschiedenen Navigationsaufgaben in unserer Innenstadt. Meine Route beinhaltete eine Taxi-Fahrt von meinem Zuhause zu einem Treffen in den Büros unserer örtlichen Verkehrsgesellschaft, gefolgt von einem Brunch in einem Restaurant in einem anderen Teil der Innenstadt, etwa 30 Minuten Fußweg entfernt.
Die Route führte über größere Straßenkreuzungen und durch eine Baustelle. Die Agenten haben meine Umgebung hervorragend beschrieben, insbesondere bei der Baustelle. Auf dem Weg zum Brunch kam ich auch in eine Situation, in der der Verkehr stockte, so dass ich die Ampelphase nicht ermitteln konnte. Ich ließ mir dann von der Agentin sagen, wann die Ampel umschaltete. Die Agentin hat mich auch auf ein Restaurant auf meiner Route aufmerksam gemacht, von dem ich nicht wusste, dass es existiert, was wirklich cool war. Es war das erste Mal seit der Pandemie, dass ich mich in der Innenstadt bewegt habe. Insgesamt war es eine wirklich angenehme Erfahrung. —
Nur eines meiner Werkzeuge:
Ich benutze Aira, wenn ich unterwegs bin, aber ich benutze es nur als eines meiner Werkzeuge. Ich benutze einen Stock, ich benutze einen Hund, manchmal eine GPS-App, manchmal Aira. Ich setze Werkzeuge nach Bedarf ein. Ich benutze kein Umhängeband, sondern halte mein iPhone etwa acht Zentimeter von meinem Ohr entfernt, in Höhe der Koteletten. Ich manövriere die Kamera so, wie es der Agent oder die Umstände erfordern.
Manche lassen sich vieles beschreiben. Ich eigentlich nicht. Es interessiert mich nicht so sehr, wie der Brunnen aussieht und wie viele Skateboarder es dort gibt. Ich möchte wissen, was in den Gebäuden ist, und nicht, welche Architektur sie haben. —
Spelunke:
Aira-Agenten haben mir heute Abend geholfen, zu einer alten Spelunke ein paar Straßen weiter zu kommen. Die größte Herausforderung war das Durcheinander auf dem Bürgersteig. Mit Hilfe von Aira konnte ich das alles umgehen, ohne langsam um alles mit dem Stock herumtippen zu müssen. Auf der rechten Seite war Müll auf dem Bürgersteig und auf der linken Seite waren gefährlich über den Weg ragende Straßenschilder zu sehen. Seit ich mein Augenlicht verloren habe, kann ich nicht mehr gut geradeaus gehen, aber mit Aira komme ich gut zurecht. —
Versteckter Strand:
Aloha. Ich habe Aira benutzt, um mir dabei zu helfen, ein kleines Ziel auf meiner Bucket List zu erfüllen, nämlich zu einem speziellen versteckten Strand an der Nordküste meiner Insel zu reisen und den Weg dorthin zu finden. Danke, dass ihr all eure Aira-Abenteuer geteilt habt. Dies hat mir das Selbstvertrauen gegeben, in einen Bus zu steigen und mich in die entlegensten Winkel dieser Insel zu wagen, mit nichts anderem als meinem Verstand, meinem Stock und meinem iPhone und der Aira-App. —
Schwerhörig:
Zusätzlich zu meiner Blindheit bin ich auch schwerhörig. Im Grunde kann ich nur mit einem Ohr hören. Ich habe also ein gewisses Hörvermögen, aber nicht sehr viel. Ich habe mich vor etwa drei Monaten für aira entschieden und hatte keine Probleme, es zu benutzen. Ich stecke einfach meine Apple-Ohrstöpsel in mein gutes Ohr und kann den Agenten dadurch hören. —
Schon ein Paar Worte helfen:
Ich bin schwerhörig. Der Mangel an Informationen bei Straßenüberquerungen ist eine meiner größten Frustrationen. Bei Kreuzungen, die einen seltsamen Winkel haben, laufe ich manchmal schräg drüber. Ich kann mir vorstellen, dass eine blinde Person mit gutem Gehör in der Lage ist, auf den Parallelverkehr zu achten. Ich aber nicht. Ich bin wegen meiner Hörbehinderung nicht immer in der Lage, genau und schnell zu erkennen, wann ich von meiner Route abweiche. Mit ein paar Worten kann ein Agent mir helfen, dies rechtzeitig zu korrigieren. —
Ampelphasen:
Die Agenten können einem sagen, wann eine Ampel umgeschaltet hat, wenn sie diese gut genug sehen können. Das kann wirklich praktisch sein. Ich habe das diese Woche an einigen Kreuzungen probiert, an denen es so laut war, dass ich nicht hören konnte, ob auf der Parallelstraße Autos fuhren. Aira gibt einem nur die visuelle Information. Man muss selbst entscheiden, ob und wann man die Kreuzung überqueren will. —
Orientierungs- und Mobilitätstraining:
AIRA kann einen nur dann angemessen unterstützen, wenn man über eine ausreichende O&M-Ausbildung verfügt. Keine zwei blinden Menschen haben die gleichen Fähigkeiten. Eine Person, die mit AIRA eine Straße überqueren will, sollte dies mit oder ohne AIRA tun können. AIRA soll das Erlebnis verbessern, nicht zu 100 Prozent möglich machen. Es gibt Menschen, die o&M-Fähigkeiten in Bezug auf die Beurteilung von Straßenkreuzungen und Parallelverkehr beherrschen, aber z.B. aus medizinischen Gründen nicht in einer geraden Linie gehen können. In diesen Fällen können kleine Rückmeldungen eines Agenten hilfreich sein, vorausgesetzt, die Person kann sich sowohl auf die Audioausgabe ihres Smartphones als auch auf die Umgebung konzentrieren. Verzögerungen beim Videostream sind allerdings ein Problem. —
Parkplätze:
Aira gibt mir Sicherheit beim Navigieren auf Parkplätzen, auf denen mein räumliches Vorstellungsvermögen und meine Orientierungsfähigkeit nicht ausreichen und ein paar mehr Informationen viel helfen. —
Nur kurze Hinweise:
Viele blinde Menschen brauchen zusätzliche Informationen, wenn sie auf Parkplätzen unterwegs sind oder Straßen überqueren, wenn es keine Gehwege gibt oder wenn der Gehweg versperrt ist. Die Agenten geben Feedback, während man sich auf Parkplätzen oder Freiflächen befindet, die von Fahrzeugen und Fußgängern gemeinsam genutzt werden. Die von einem Agenten bereitgestellten Informationen und Rückmeldungen sind absichtlich kurz und richtungsweisend, damit man sich des potenziellen Verkehrs in seiner Nähe bewusst bleiben kann.
In der Praxis bedeutet dies, dass ein Agent einen über den Parkplatz zu der Tür eines Geschäfts führen kann. Er wird dabei aber keine Details über die Umgebung mitteilen, es sei denn, sie stellen direkte Hindernisse für die Navigation dar. Die Agenten geben auch Feedback bei Wegen, auf denen es keinen Gehweg gibt oder auf der der Gehweg versperrt ist.
Aira hat kurze Kommunikationsphrasen entwickelt, die so viele wertvolle Informationen wie möglich bieten, ohne einen beim Überqueren einer Straße wesentlich abzulenken. Aira respektiert einen als denjenigen, der seine Fähigkeiten kennt und weiß, wie er sich sicher und effektiv fortbewegen kann. Die Agenten teilen den Kunden mit, wenn die Bedingungen für die Weitergabe von Informationen nicht optimal sind oder wenn sie das Gefühl haben, die Situation nicht ausreichend beurteilen zu können, z. B. bei einer komplexen Kreuzung mit schlechter Sicht oder einer verzögerten Videoübertragung. —
Kommentar 1: Es gibt ein paar Straßenkreuzungen, die mir immer Probleme bereiten. Ein einfaches Rechts oder Links beim Überqueren der Straße genügt manchmal schon.
Kommentar 2: Ich habe die Tendenz, beim Überqueren von Straßen ein wenig die Richtung zu verlieren. Ein paar minimale Hinweise, wie z. B. ein wenig nach links oder ein wenig nach rechts sind bei Bedarf sehr hilfreich. —
Freie Wahl bei der Entscheidung:
Ich befinde mich derzeit auf einem Arbeitseinsatz in einer Kleinstadt. Ich beschloss, heute Morgen die halbe Meile vom Coffee Shop zu dem Ort zu laufen, an dem ich ein Seminar abhalten würde. Ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wo ich hinwollte, aber ich beschloss, Aira einzusetzen, um mich dorthin zu bringen. Als ich das Café verließ und dem Aira-Agenten den Zielort nannte, stellte sich heraus, dass es eine Möglichkeit auf dem Bürgersteig und eine Abkürzung über einen sehr verlassenen Parkplatz gab, gefolgt von einem Gang durch eine Gasse. Ich entschied mich für den Parkplatz und die Gasse und erhielt eine genaue Beschreibung des Sträßchens und was zu umgehen war, z. B. verlassene Kühlschränke, Unrat auf dem Boden und andere Hindernisse. Der Aira-Agent und ich verhandelten unseren Weg zum Ziel und alles war gut.
Als ich später diesen Aira-Spaziergang erwähnte, wurde ich gefragt, warum der Agent mir nicht gesagt hatte, dass es sich um eine schlechte oder unsichere Gasse handelte. Alle Blinden und Sehenden waren sich einig, dass es vielleicht Airas Pflicht gewesen wäre, zu signalisieren, dass es sich um eine unsichere und ungeeignete Wahl handelte. Ich habe mich aber nicht ein einziges Mal unsicher gefühlt, und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass der Agent es versäumt hat, mir etwas zu sagen, was über seine normale Pflicht hinausging. Tatsächlich hatten der Agent und ich während unseres 13-minütigen Abenteuers ein gutes Verhältnis zueinander. —
Kommentar 1: Eine Sache, die ich an den Agenten liebe, ist, dass sie überhaupt nicht urteilen oder interpretieren. Ich denke, mir zu sagen, dass ein Weg unsicher ist, wäre für meinen Geschmack viel zu interpretierend und zu elterlich. Sie sagen mir, was sie sehen, und lassen mich die Informationen selber bewerten.
Kommentar 2: Ich wäre unzufrieden, wenn ein Agent darauf bestehen würde, dass meine Route unsicher ist. Auf einer Geschäftsreise bat ich einmal einen Agenten um eine Vorschau meiner Route zu einem Geldautomaten. Als er die Überquerung von 2 Autobahnauffahrten beschrieb, unterbrach ich ihn und bat ihn, mir stattdessen ein Taxi zu rufen. Aber das war meine eigene Entscheidung.
Kommentar 3: Bevor ein Agent eine Entscheidung trifft und mir sagt, ob ein Gebiet unsicher oder unklar ist, möchte ich faktenbasierte Informationen haben. Ein Beispiel wären Glasscherben auf dem Weg, die meinen Führhund verletzen könnten.
Kommentar 4: Ich habe absolut kein Problem damit, wenn Agenten mir ihre subjektive Meinung über das, was sie sehen, mitteilen. Es gibt 2 Ebenen. Die erste ist die Fähigkeit zu sehen an sich und die zweite ist die Effizienz und Effektivität, die die Fähigkeit zu sehen mit sich bringt. Das Klischee „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ ist nicht ohne Grund entstanden. Die Fähigkeit, unvoreingenommen zu beschreiben, gibt es nicht.
Kommentar 5: Sachliche Informationen sind für mich entscheidend. Ich will Informationen, damit ich eine Entscheidung treffen kann, um eine Aufgabe zu erledigen. Es ist mir aber auch schon oft passiert, dass ein Agent mir Informationen gegeben hat, nach denen ich gar nicht gefragt habe und die sich dann als hilfreich erwiesen haben. —
Siehe auch:
- Fernassistenz hilft gegen Angst beim allein unterwegs sein (15 Beiträge).
- Reisen und alleine sein an fremden Orten (12 Beiträge).
- Unabhängiger sein von Freunden, Familie, Nachbarn, Kollegen und zufälligen Fremden (33 Beiträge).
Anmerkung
Die Beiträge wurden automatisiert aus dem Englischen übersetzt und für eine bessere Lesbarkeit nachbearbeitet. Aus Datenschutzgründen bleiben die Namen der Verfasser*innen unerwähnt.