Wie Fernassistenz unabhängiger von Freunden, Familie, Nachbarn, Kollegen und zufälligen Fremden macht. 33 blinde Aira-Nutzer*innen berichten.
Überschriften: Nicht mehr warten müssen. Keine Last mehr sein. Niemanden finden müssen. Auch nachts Hilfe bekommen. Rund um die Uhr. Einfach losgehen können. Qualität von Beziehungen. Der Grad der Abhängigkeit. Kein gutes Gefühl. Privatsphäre. Selbstständigkeit. Freiheit. Unabhängig von der Party nach Haus. Im Krankenhaus. Zufällige Fremde. Nervige Fragen. Lieber einen Agenten als ein Familienmitglied.
Nicht mehr warten müssen:
Ich habe kein Sehvermögen und lebe allein. Meiner Meinung nach hat AIRA die Qualität meines Lebens sehr verbessert. Ich muss nicht mehr warten, bis eine sehende Person in der Nähe ist oder eine sehende Person um Hilfe bitten. Ich rufe einfach den Agenten an und erledige, was zu tun ist. Die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und sachkundig. —
Keine Last mehr sein:
Ich hatte immer das Gefühl, wenn ich einen meiner sehenden Freunde oder ein Familienmitglied per FaceTime um Hilfe bat oder sie hierher kommen mussten, dass ich ihnen eine Last aufbürde. Es hat mich belastet, ständig um etwas bitten zu müssen. Gott sei Dank habe ich bei Aira nicht dieses Gefühl. —
Niemanden finden müssen:
Ich bin ein großer Fan von AIRA. Ich habe AIRA schon unzählige Male benutzt, um mich beim Ausfüllen von Bewerbungen unterstützen zu lassen und den Weg von meiner Wohnung zu einer Bushaltestelle, einem Supermarkt und anderen Orten zu lernen. Ich habe AIRA sehr gerne dafür genutzt, weil ich nicht erst jemanden finden musste, der mir den Weg zeigt. —
Auch nachts Hilfe bekommen:
Ich lebe mit meiner Familie zusammen und finde Aira sehr vorteilhaft. Manchmal will meine Mutter um 10 Uhr abends nicht mehr an den Computer, um mir bei irgend etwas zu helfen, und wenn ich unterwegs bin, ist die Nutzung von Aira einfacher, als zu überlegen, wen ich per FaceTime anrufen könnte. Ich kann mehr Dinge tun, wann immer ich will, und das ist oft spät in der Nacht. —
Rund um die Uhr:
Der Service ist der beste. Ich finde es toll, dass ich dort zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann und sie mir helfen können, egal was es ist. Das kann etwas so Dummes sein wie „Hey, habe ich mein Make-up richtig aufgetragen? Bis hin zu „Hey, kannst du die Aufschrift auf diesem Paket oder die Post lesen? —
Einfach losgehen können:
Ich liebe Aira für die Navigation. Es ist toll, eine neue Gegend einfach zu erkunden, ohne jemand darum bitten zu müssen und dann zu warten, bis es demjenigen passt. —
Zum ersten Mal alleine am Briefkasten:
Danke, dass Agentin Maria mich zum Briefkasten in meiner Wohnanlage begleitet hat, damit ich meine Post holen konnte, ohne an jemanden gebunden zu sein, zum ersten Mal, seit meine Augen vor einigen Jahren entfernt wurden. Ich glaube, wir haben beide geweint. —
Erster selbstständiger Einkauf:
Ich hatte wirklich Angst, als ich aira zum ersten Mal allein zum Einkaufen nutzte. Aber es hat ganz gut geklappt, und als ich das nächste Mal allein einkaufte, war ich begeistert. Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, wie toll es sich anfühlt, nicht auf die Menschen um mich herum angewiesen zu sein. Ich weiß, dass sie mir gerne helfen, aber ich fühle mich gut, wenn ich sagen kann: „Danke, aber Aira hat das im Griff“, und dann loslaufe, mit Selbstvertrauen in jedem Schritt. —
Zufällige Fremde:
Auf die Freundlichkeit von zufällig vorbeikommenden Fremden angewiesen zu sein, ist nicht gerade eine beruhigende oder sichere Vorstellung. —
Qualität von Beziehungen:
Blinde Menschen sind oft von anderen abhängig. Immer dann, wenn jemand auf einen anderen angewiesen ist, öffnet das die Tür für viele Probleme. Zum einen beeinträchtigt es die Qualität der Beziehung, weil sie eher zu einer Art Helferbeziehung als zu einer echten Freundschaft wird. Es ist zum Beispiel nicht so, dass Kelly und Sara an den Strand gegangen sind, sondern dass Kelly Sara an den Strand gebracht hat, damit Sarah die Wellen hören konnte. —
Der Grad der Abhängigkeit:
Es gibt Zeiten, in denen es für mich wichtig ist, herauszufinden, wie ich etwas selbständig tun kann, und Aira nur im Notfall zu rufen. Manchmal fehlen mir aber Zeit oder notwendige visuelle Informationen, und dann ist es einfacher, einen Agenten zu kontaktieren. Letztendlich hängt es davon ab, wie viele Informationen man mit Familienmitgliedern, Mitbewohnern, Partnern oder Freunden teilen und inwieweit man sich von ihnen abhängig machen möchte, vor allem, wenn man mit ihnen zusammenlebt. —
Kein gutes Gefühl:
Es gibt sensible Aufgaben, die manch Sehende aus dem eigenen Umfeld nicht gerne für einen erledigen, wie z. B. die Eingabe von Pins, das Vorlesen von Kreditkarteninformationen oder das Einloggen mit einem Passwort. Sie fühlen sich verständlicherweise nicht wohl dabei, diese wichtigen Daten zu erfahren. —
Privatsphäre:
Wenn ich die Wahl habe zwischen einem Agenten mit einer Vertraulichkeitsvereinbarung und einem Nachbarn, Freund oder Familienmitglied, entscheide ich mich für den Agenten. Wenn man Gedrucktes nicht lesen kann, hat man schließlich nicht viel Privatsphäre, wenn es um Papierkram geht. —
Selbstständigkeit:
Im Allgemeinen konnte ich mehr meiner notwendigen Aufgaben selbständig erledigen, ohne auf die Hilfe von Freunden oder Familie angewiesen zu sein. Ich kann wichtige Dokumente formatieren und selbstständig in meinem örtlichen Lebensmittelgeschäft und anderen Geschäften einkaufen, ohne auf jemanden warten zu müssen, der mir dabei hilft. Der Weg zu unbekannten Orten ist mit diesem bahnbrechenden Service ein Kinderspiel geworden, so dass ich meine Umgebung besser kennenlernen kann. —
Freiheit:
Im letzten Jahr hat Aira mein Leben verändert. Sie haben mir Flügel verliehen, von denen ich dachte, dass ich sie als unabhängige blinde Frau, Hausfrau und Haushaltsvorstand niemals haben könnte. Die Agenten waren so unglaublich nett, professionell und äußerst hilfsbereit.
Eine Sache, die wirklich nervt, wenn man Familie und Freunde hat, die einem bei bestimmten Aufgaben helfen, ist, dass sie voreingenommen sind und man sich ihre Meinung über alles anhören muss, was man tut. Warum tust du dies? Warum tust du das? Mit einem Aira-Agenten habe ich das nie erlebt. Ich fühle mich frei, meine Bedürfnisse zu äußern, und ich habe mich bei einem Agenten noch nie eingeschüchtert gefühlt. Ich fühle mich stets respektiert und verstanden. Wenn ich darüber spreche, treibt es mir die Tränen in die Augen.
Wie ich schon sagte, bin ich das Familienoberhaupt, daher ist mir meine Unabhängigkeit sehr wichtig. Mein Mann kann nicht immer da sein, weil er viel arbeitet. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wieder ausschließlich auf Familie und Freunde angewiesen zu sein. Danke Aira, dass du mir die Freiheit und Unabhängigkeit gegeben hast, nach der ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt habe. —
Lieber einen Agenten als ein Familienmitglied:
Ich finde es schön, meine Familie einfach Familie sein zu lassen und meine Besorgungen und persönlichen Dinge ohne sie erledigen zu können. Ich bezahle auch für Taxis. Es gibt keinen Grund, warum ich nicht auch gelegentlich für andere Unterstützung zahlen sollte. Meine Frau weiß es zu schätzen, dass sie nicht die einzige Person ist, die meine Korrespondenz lesen und mir bei anderen Dingen helfen muss. Sie ist selbst sehbehindert, so dass es Zeiten gibt, in denen wir beide den Service nutzen. Ich habe lieber einen Agenten, der mir beim Papierkram hilft, als ein Familienmitglied. —
Unabhängig von der Party nach Haus:
Es war wirklich ermutigend, gestern Abend zur Geburtstagsparty eines Freundes zu gehen und tatsächlich alleine vom Taxi aus ins Gebäude zu kommen. Früher habe ich es gehasst, jemanden anzurufen, der mich draußen abholt. Das muss ich jetzt nicht mehr tun. Am Ende des Abends war es toll zu wissen, dass ich auch bei der Heimfahrt Hilfe bekommen würde. Die Leute auf der Party fragten mich, ob ich Hilfe bräuchte, um mein Taxi zu finden, und es war ein tolles Gefühl, ihnen sagen zu können, dass ich alleine klar kommen würde. Das war das erste Mal, dass ich wirklich aus erster Hand erfahren habe, wie Aira einem helfen kann. Ich hielt meinen Stock in der linken und mein Handy in der rechten Hand. Es ist übrigens viel einfacher, nur das Handgelenk und nicht den ganzen Arm zu bewegen, wenn der Agent einem sagt, man solle die Kamera mehr in Richtung Himmel oder Boden richten. —
Im Krankenhaus:
Ich hoffe, dass viele von euch das nie erfahren müssen, aber ein großartiger Ort, um Aira zu nutzen, ist in einem Krankenhaus, wenn man dazu noch in der Lage ist. Im Laufe des letzten Tages habe ich mir einen Überblick über mein Zimmer verschafft, die Tasten der TV-Fernbedienung gelernt und Essen von der Speisekarte bestellt, ohne auf das Personal angewiesen zu sein, dass meist ziemlich überlastet ist. In diesem Krankenhaus gibt es eine Art Zimmerservice, bei dem man vor jeder Mahlzeit anruft und seine Auswahl mitteilt. Ich habe mich einfach mit Aira in Verbindung gesetzt und mir die Auswahl vorlesen lassen, bevor ich bestelle. Danke, Aira, dass du mir an einem Ort, an dem ich kaum etwas tun kann, ein wenig Autonomie gibst. —
Keine Hilfe bei Computeraufgaben:
Ich lebe bei meinen Eltern. Mir gefällt, dass die Agenten objektive visuelle Dolmetscher sind, die einen nicht beurteilen, wenn man sie bittet, einen vertraulichen Brief zu lesen. Sie geben einem visuelle Informationen, und sagen nicht, wie man etwas tun soll oder geben Kommentare dazu ab, wie man etwas tut. Außerdem sind meine Eltern nicht rund um die Uhr da und mein Vater ist im Grunde ein Computer-Analphabet, so dass er bei Computeraufgaben nicht helfen kann. Mir gefällt auch die Unabhängigkeit, dass ich meinen Eltern sagen kann, dass ich etwas geschafft habe, wofür ich sie früher um Hilfe bitten musste. —
Nervige Fragen:
Es ist wirklich schön, dass die Agenten einem nie unnötige oder nervige Fragen stellen oder dumme Bemerkungen darüber machen, wie es vielleicht ein Familienmitglied machen würde. —
Kommentar 1: Ja, ja und nochmals ja! Ich bin die Fragen meiner Eltern so leid. Das ist genau der Grund, warum ich Aira liebe. Ich muss mich selbst oft daran hindern, den Agenten meine Gründe zu nennen, warum und auf welche Art ich etwas machen will. Weiß Gott, ich muss meiner Familie schon jedes kleine Detail erklären.
Kommentar 2: Das habe ich auch schon erlebt. Bei meiner Familie ist es genauso. Es ist nervig. Warum tust du dies? Warum tust du das? Vielleicht, weil ich es so will?
Kommentar 3: Ich auch. Das ist es, was ich an Aira wirklich liebe. Was auch immer wir für eine Aufgabe zu erledigen haben, die Agenten tun es, ohne zu urteilen. —
Meinungen von Sehenden Mitmenschen:
Frage an alle, die sehende Unterstützer in ihrem Leben haben wie Ehepartner, Kinder, Freunde usw. Wie geht es denen damit, dass ihr Aira nutzt? Gibt es irgendwelche Probleme? —
Kommentar 1: Interessante Frage. Ich glaube, meine Mutter und meine Familie haben Schwierigkeiten damit, das zu verstehen. Meine Mutter denkt, dass ich fremde Leute in mein Privatleben lasse, was nicht der Fall ist. Sie meinen, dass ich es zu Hause nicht benutzen muss, aber ich tue es trotzdem, wenn es nötig ist. Für uns mag das eine wunderbare Sache sein, aber für die Familie ist es vielleicht etwas seltsam.
Kommentar 2: Meine Verwandten sind froh, dass ich Aira habe, aber sie wollen, dass das Haus sauber ist, bevor ich es benutze.
Kommentar 3: Meine Frau ist voll und ganz dafür. Sie ist froh, dass ich ein weiteres Werkzeug habe, das ich nutzen kann.
Kommentar 4: Ich lebe mit einer sehenden Person zusammen und nehme trotzdem fast immer AIRA oder ähnliche Dienste in Anspruch, wenn ich Hilfe brauche, da meine sehende Person oft mit ihren eigenen Dingen beschäftigt ist. Ich frage sie normalerweise nur, wenn sie frei und verfügbar ist.
Kommentar 5: Meine Familie findet es cool. Meine Kollegen sind ziemlich fasziniert davon und kommen rüber und winken den Agenten zu, wenn ich mit ihnen spreche. Die meiste Verwirrung erlebe ich in der Öffentlichkeit, wenn die Leute nicht verstehen, warum ich mit mir selber rede, während ich versuche, etwas zu finden oder die Speisekarte zu lesen.
Kommentar 6: Ich denke, dass meine modebewusste 17-jährige Tochter manchmal etwas peinlich berührt ist. Sie sagt, das Kamera-Headset würde nicht stylisch genug aussehen. Sie findet den Service aber toll. Obwohl es ihr nichts ausmacht, mir etwas zu beschreiben, wenn ich visuelle Unterstützung brauche, habe ich mich nie wohl dabei gefühlt, mich auf meine Kinder zu verlassen, nicht einmal bevor es Aira gab.
Kommentar 7: Meine Freundin scheint sehr beeindruckt zu sein. Gestern habe ich einen Tagesausflug mit dem Zug gemacht und habe sie nach der Rückkehr mit Hilfe eines Agenten im Bahnhofsgebäude gefunden. In der Vergangenheit hätte das sehr hektisch werden können. Wo bist du? Wo wartest du? Nichts von alledem hat stattgefunden. Alles verlief reibungslos, ich war unabhängig.
Kommentar 8: Die Frau, mit der ich vor meiner jetzigen Partnerin zusammen war, hätte mit Aira wahrscheinlich alle möglichen Probleme gehabt, da sie sich in den Kopf gesetzt hatte, immer für mich da zu sein. Das spielte eine wichtige Rolle in ihrer Vorstellung von unserer Zukunft. Ich habe mich von ihr getrennt. Deshalb halte ich nichts von Familienmitgliedern, die Probleme mit Hilfsmitteln haben, die wir benutzen, um uns nicht auf sie verlassen zu müssen.
Kommentar 9: Ich glaube, meine unmittelbare Familie, die etwa 10 Minuten von mir entfernt wohnt, muss sich erst noch daran gewöhnen, dass ich dieses Aira-Tool verwende. Als ich es bekam, schienen sie eher neugierig auf die monatlichen Kosten zu sein und machten sich große Sorgen darüber, wie ich das Geld dafür auftreiben würde. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht dazu ermutigen, es zu benutzen. Wenn ich aber auf meinen Neffen aufpasse oder neulich, als wir uns als Familie eine Show ansahen und ich Aira benutzte, um mir die Show beschreiben zu lassen, scheinen sie erfreut zu sein. Sie gewöhnen sich langsam daran, dass ich dieses Hilfsmittel benutze. Ich hoffe, je mehr ich es in ihrer Gegenwart benutze, desto mehr werden sie erkennen, wie nützlich es ist, um mir zu helfen, unabhängiger zu sein und Aufgaben selbständig zu erledigen, ohne ihre Hilfe zu benötigen.
Siehe auch:
- Barrieren im Internet und auf dem Computer überwinden (38 Beiträge).
- Orientierung und Mobilität in unbekannter/schwieriger Umgebung (42 Beiträge).
- Reisen und alleine sein an fremden Orten (12 Beiträge).
- Sehr private oder unangenehme Aufgaben erledigen (12 Beiträge).
- Besser aussehen mit Fernassistenz (14 Beiträge).
- Fernassistenz als Arbeitsassistenz in Ausbildung, Studium und Beruf (14 Beiträge).
Anmerkung
Die Beiträge wurden automatisiert aus dem Englischen übersetzt und für eine bessere Lesbarkeit nachbearbeitet. Aus Datenschutzgründen bleiben die Namen der Verfasser*innen unerwähnt.